Es ist seit langer Zeit ein großes Rätsel, wie die systematische soziale Gemeinschaftsform der Honigbienen mit der Königin als Mittelpunkt betrieben wird. Besonders hinsichtlich der Kommunikationsform der Arbeiterinnen untereinander war man sich im Unklaren.
Der gebürtige österreichische Zoologe Karl von FRISCH (1886-1982) hat anhand von langwierigen Experimenten und Beobachtungen herausgefunden, dass die Arbeiterinnen die Informationen für die Futterquelle ihren Genossinnen durch einen Tanz mitteilen.
Diese "Tanzsprache" wird auf den Waben vorgeführt, nachdem sie im Freien den Nektar und die Pollen gesammelt hatten. Frisch hat außerdem zwei unterschiedliche Tänze, zum einen den "Rundtanz" und zum anderen den "Schwänzeltanz", entdeckt. Über 40 Jahre ermittelte er, dass die Honigbienen, anstatt von Wörtern, die Entfernung und Richtung der Nahrungsquellen mit einem Tanz weitergeben, wodurch sie zur Erhaltung und zum Wohlergehen ihres Stammes beitragen.
1965 vollendete Frisch das umfangreiche Werk "Tanzsprache und Orientierung der Bienen". Weiter wurde er 1973 gemeinsam mit Nikolaas TINBERGEN und Konrad LORENZ mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geehrt. Die bisher weniger beachtete Verhaltensforschung der Tiere (Öko-Ethologie) erfuhr durch die Nobelpreis-Verleihung dieser drei Zoologen eine weltweite Entfaltung. |
