Seit der Zeit des Antiken Ägyptens, Griechenlands und Roms spielen die Honigbienen in zahlreichen Mythen und Aberglauben eine große Rolle. In dem "Gedicht vom Landbau" des römischen Schriftstellers Vergil (70 v. Chr. bis 19 v. Chr.) ist folgende Geschichte, in der Honigbiene vom Kadaver eines Ochsen geboren werden, aufgezeichnet:
"Zwar hatte der Halbgott Aristaeus den Menschen die Haltung der Honigbienen gelehrt, doch starben die Honigbienen aus Hungersnot und durch Krankheiten, die durch aufeinander folgenden Überflutungen des Nils verursacht wurden, aus. Der völlig enttäuschte Aristaeuns beklagt diese Situation bei seiner Mutter. Mit der Hilfe des Meeresgottes Proteus unterrichtet seine Mutter ihn über eine Methode, die Honigbienen wieder ins Leben zu rufen. So wurden die Honigbienen aus einem getöteten Ochsen wieder zum Leben gerufen."
Auf diesen Mythos basierend existierte im Antiken Ägypten eine "Herstellungsmethode von Honigbienen". Die Menschen haben Ochsen getötet und deren Kadaver so in die Erde begraben, dass nur die Hörner hervorschauten. Anschließend haben sie die Hörner mit einer Säge abgesägt und gewartet, dass aus diesen Öffnungen die Honigbienen herausgeflogen kamen. Interessanterweise wurde angenommen, dass der "König" der Honigbienen aus dem Gehirn eines Ochsen, die Arbeiterinnen aus dessen Fleisch, die Hornissen aus Mauleseln und andere Wespen aus Eseln aus Eseln hervorkommen würden.
Aber natürlich wurden aus den Kadavern von Ochsen keine Honigbienen geboren. Laut Entomologen der heutigen Zeit wurden wahrscheinlich die Viehbremsen, die beim Ochsenaas vorkommen, mit den Honigbienen verwechselt.
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