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Dieser Inhalt wurde nach einem Zeitungsartikel vom Februar 2002 bearbeitet. |
Fünf Tage die Woche im Gemüsegarten Gemüse zum Eigenverzehr anbauen.
Ein Vorschlag zur Schaffung einer neuen Wertvorstellung für das 21. Jahrhundert.
Yamada : |
Das Konzept der "Gemüsegarten-Familie", das Sie, Herr ONUKI, vorschlagen ist sehr interessant. |
Onuki : |
Dieses Konzept soll bedeuten, dass 2 Tage der Woche für die herkömmliche Arbeit in Unternehmen oder öffentlichen Institutionen und die restlichen 5 Tage für den Gemüseanbau im eigenen "Gemüsegarten" genutzt werden sollen. Natürlich wird das Einkommen bis auf weniger als die Hälfte des bisherigen sinken, doch das eigene Gemüse steht stets zur Verfügung. Gleichzeitig können die herkömmlichen schöpferischen Tätigkeiten wie Erziehung und Ausbildung mit genügend Spielraum und örtliche kulturelle Aktivitäten praktiziert werden.
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Yamada : |
Sie schlagen also eine 2-Tage-Arbeitswoche vor, so dass 5 Tage zur Widmung der Natur dienen können. Ich wurde in eine Bienenzüchterfamilie geboren, so dass ich seit meiner Kindheit immer mitgeholfen habe. Ich kann das Konzept der "Gemüsegarten-Familie" sehr gut nachvollziehen, da mir seit eh und je bewusst ist, dass bei der Landwirtschaft alle
Familienmitglieder mithelfen müssen.
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Onuki : |
Ich denke, die Landwirtschaft ist eine grundlegende Kunst. Sie schenkt uns vollkommene Freude. Der Großteil unseres Lebens steht uns selbst nicht frei zur Verfügung. Dadurch kann die Würde des Menschen leiden. Meiner Meinung nach, ist im gewissen Sinne das 21. Jahrhundert zur Erholung der Menschenwürde da. Dafür ist die Zeit zum freien Einatmen notwendig. Zu meiner Grundschulzeit lehrte man uns, dass durch die Technologieentwicklung die Menschen durch Maschinen ersetzt werden würden. Daraus resultierend könnten die Menschen wiederum vermehrt an kulturelle Aktivitäten teilnehmen und mehr Spielraum in ihrer eigenen Zeit gewinnen. Leider ist dem nicht so. Ich denke aber, dass die Technologien den Menschen Nutzen bringen können, wenn sie nicht an die marktwirtschaftlichen Prinzipien gekoppelt wären.
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Yamada : |
Das Verhängnis der marktwirtschaftlichen Prinzipien ist, dass die Entwicklungen auf Kosten der "Schwachen" durchgeführt werden. Zum Beispiel bei der Herstellung günstiger Produkte wird die Produktion in Niedriglohnländer verlagert. In dem Sinne, dass jemand zum Opfer fällt, kann das Lohngefälle mit der Sklaverei und dem Kolonialismus gleichgesetzt werden. Als Unternehmer frage ich mich, ob das tatsächlich rechtens ist.
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Onuki : |
Immer wenn ich von der Mongolei zurückkomme, denke ich, dass die japanische Inselkette sehr vielfältig ist. Das verschneite Hokkaido bis zum heißen Okinawa. Sie ist wie ein Mosaik aus Gebirgen, Küstenlinien und Schluchten. Wenn sich die "Gemüsegarten-Familien" verstreuen würden, würde die in Großstädten konzentrierte Bevölkerung ebenfalls auseinandergehen, so dass sich in den Großstädten mehr Spielraum bilden würde. Das Gemüseanbaugebiet der "Gemüsegarten-Familien" würde sich mit den Mittel- und Kleinstädten als Mittelpunkt bilden und ein Netzwerk würde sich ausbreiten. Ich erfreue mich an der Vorstellung, dass eine großartige Zukunft, in der sich sogar die Landschaft Japans verändern würde, uns auf diese Weise bevorstehen könnte. Obwohl ich nicht mehr so lange leben werde, um dies erleben zu können, sollen doch mindestens unsere Kinder und Enkel, die momentan leiden, in einer freundlichen Welt sorgenfrei leben können. Ich bin der Ansicht, dass etwas Unannehmlichkeiten ertragen werden kann, wenn man dafür die ursprüngliche Menschlichkeit wieder zurückerlangen kann. |
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